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Pastoralreferent*innen wählen neues Sprecherteam und blicken auf Naturwissenschaften


Stabwechsel beim Sprecherteam: Auf (von links) Gerhard Thünemann und Elisabeth Lis folgen Marion Gerdes und Andreas Gautier.
(Bild: Johanna Büker)
Bei der Diözesankonferenz der Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten im Ludwig-Windhorst-Haus in Lingen wählten die 70 Teilnehmenden ein neues Sprecherteam: Für Gerhard Thünemann und Elisabeth Lis kommen Marion Gerdes und Andreas Gautier. Während des Studientags, der der Diözesankonferenz voranging, beschäftigte sich die Berufsgruppe mit dem Thema "Im Glauben forschen – Forschungsmotor Schöpfungsverantwortung". Dazu hatten sie Prof. Ille Gebeshuber, Experimentalphysikerin und Bionikerin von der Technischen Universität Wien, eingeladen.

„Es ist sehr schön, dass wir uns nach drei Jahren Pandemie und digitalen Konferenzen nun endlich das erste Mal wieder in Präsenz sehen!“, begann Diözesansprecher Gerhard Thünemann die Berufsvollversammlung. Er war über zehn Jahre der Sprecher der Berufsgruppe, der in dieser Funktion berufen war in den Gemeinsamen Rat des Bistums Osnabrück und somit auch Teilnehmer auf der Bistumsklausur der Bistumsleitung in den vergangenem zwei Jahren. Seine Sprecherkollegin, Elisabeth Lis, war über vier Jahre im Amt und vertrat die Berufsgruppe unter anderem im Priesterrat und in der Dechantenkonferenz. Beide Diözesansprecher standen in diesem Jahr nicht noch einmal zur Wahl und so bestimmte die Versammlung aus ihren Reihen Marion Gerdes und Andreas Gautier mit überwältigender Mehrheit. „Wir treten in große Fußstapfen“, so Marion Gerdes nach ihrer Wahl.

Edeltraud Thünemann als Ansprechperson für die Berufsgruppe aus dem Personalreferat dankte dem scheidenden Sprecherteam und beglückwünschte die Nachfolger: Die Kolleginnen und Kollegen bedankten sich ebenfalls bei Ihren ehemaligen Sprechern und wiesen in der Vollversammlung darauf hin, wie wichtig es sei, das die Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten als Berufsgruppe zusammen kommen, sich austauschen, aber auch wichtige Impulse für die Pastoral des Bistums Osnabrück geben: "Denn etwas fehlt, wenn die Pastoralreferenten fehlen“, so die scheidende Sprecherin Elisabeth Lis.

Warum ist der Kohlweißling gar nicht weiß? - Blick über den Kirchenrand hinaus


Katharina Westphal (links, Pastoralassistentin) und Natalia Löster (Pastoralreferentin) beim praktischen Teil des Studientages der Pastoralreferent*innen im Bistum Osnabrück.
(Bild: Pia Focke)
Ein ganz anderes Thema beschäftigte die Teilnehmenden an ihrem Studientag zur Diözesankonferenz: Die Gruppe unternahm einen Ausflug in die Naturwissenschaften. „Wir wollen über Kategorien hinaus denken", so Diözesansprecherin Elisabeth Lis. „Wir sind rund 100 Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten im Bistum Osnabrück und möchten uns mit unserem jährlich stattfindenden Studientag auf unserer Diözesankonferenz nicht jedes Jahr ausschließlich zu theologischen und kirchlichen Themen austauschen. Wir haben den Tag mit Frau Gebeshuber unter dem Titel „Ein Tag voller Schauen, Staunen und Lernen von der Schöpfung“ geplant und gehen in diesem Jahr ganz bewusst mit einer Bionikerin heraus aus der eigenen Lebenswelt Kirche.“

Die Referentin, Prof. Ille Gebeshuber, lehrt an der Technischen Universität Wien. Ihr Forschungsgebiet dort sind positive Technologien, die dem Menschen und der Umwelt nicht schaden, sondern im besten Falle nutzen. Die Experimentalphysikerin und Bionikerin beschäftigte sich in Lingen mit der Oberflächenstruktur in der Natur: Warum ist der Kohlweißling gar nicht weiß? Warum erscheint die Pfauenfeder nur blau, ist es aber gar nicht? Indem sie Tiere und Natur erforscht und daraus lernt, entwickelt die Wissenschaftlerin neue Techniken: Beispielweise könnten Klimaanlagen durch passive Strahlungskühlung, die bei einem schwarzen Schmetterling erforscht wurde, bald überflüssig sein. Oder das Wissen über die wasserabweisende und selbstreinigende Kraft der Lotusblume wird für die Entwicklung von Fassadenfarbe verwendet. „Mein Forschungsmotor ist die Schöpfungsverantwortung“, sagt die Professorin, die auch Vorsitzende des Katholischen Akademiker*innenverbandes Wien ist. Die Verbindung von Glauben und Wissenschaft sei für sie kein schwieriger Spagat, sondern grundlegende Notwendigkeit ihres Tuns an der Universität.

Aber ob die Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten ihrem Ratschlag folgen, ebenfalls Physik zu studieren, damit es mehr Generalisten und Menschen, die mit „Herz, Seele und Güte“ (Gebeshuber) die Naturwissenschaften bereichern? Da waren doch einige Anwesenden sehr skeptisch. Sicher allerdings waren sich am Ende des Studientages alle: Ein gelungener Tag, der Lebens- und Schöpfungsrelevanz hatte!

Mo, 11. September 2023

Themen: Personal
Abteilung: Kommunikation

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