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Weniger Kirchenaustritte im Corona-Jahr, aber keine Trendumkehr - die Kirchenstatistik 2020

Die Zahl der Kirchenaustritte im Bistum Osnabrück hat im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr abgenommen: Kehrten 2019 noch 5.209 Katholiken der Kirche den Rücken, waren es 2020 insgesamt 4.074. Wie aus der jetzt vorgelegten Bistumsstatistik für das Jahr 2020 hervorgeht, zählt das Bistum rund 540.000 Katholiken, knapp 7.000 weniger als im Vorjahr.

Stark geprägt wurde die Statistik durch die Corona-Pandemie. Die Einbrüche bei der Zahl derer, die zum Gottesdienst gingen oder Sakramente wie Taufe, Erstkommunion und Firmung empfingen, sind überdurchschnittlich hoch: Etwas mehr als sechs Prozent der Katholiken besuchten 2020 die Sonntagsgottesdienste, 2019 waren es noch knapp zehn Prozent. 2020 gab es insgesamt 3.184 Taufen (2019: 4.196) und 3.719 Erstkommunionen (4.330). Besonders auffällig ist der Rückgang der kirchlichen Trauungen, von 914 auf 184. Dagegen stieg die Zahl der Bestattungen von 4.979 im Jahr 2019 auf 5.245 im Jahr 2020.

„Die Statistik des Jahres 2020 ist wegen Corona mit denen der vorigen Jahre nur sehr schwer vergleichbar“, so Generalvikar Ulrich Beckwermert. Der außergewöhnlich starke Einbruch bei der Zahl der Gottesdienstbesucher oder der Sakramentenspendungen erkläre sich nicht zuletzt durch die Ausfälle und Einschränkungen aufgrund der Pandemie. Ebenso relativiere sich die im Vergleich zum Vorjahr gesunkene Zahl der Kirchenaustritte. „Sicher haben viele Menschen in der Krise kirchliche Angebote und Einrichtungen besonders zu schätzen gewusst: sei es das riesige Engagement des Personals in unseren Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern, die Arbeit in unseren Kitas und Schulen, viele neue, häufig digitale Angebote unserer Kirchengemeinden oder das offene Ohr unserer Seelsorgerinnen und Seelsorger. Hinsichtlich der Austrittszahlen aber bin ich realistisch: Die Corona-Pandemie hat für manche auch den Zugang zu den Behörden und damit den Austrittsvorgang erschwert. Wer aber einmal den Entschluss gefasst hat, holt dies vermutlich nach. Wir können also nicht von einer Trendwende ausgehen.“

Der Generalvikar weiter: „Die weiterhin hohen Abbrüche und die damit verbundenen Veränderungen sind für uns als Bistum eine bleibende Herausforderung: Wo es in unserer Macht steht, müssen wir trotz geringer werdender Mittel die Rahmenbedingungen so gestalten, dass sich die Menschen in unserer Kirche wieder beheimatet fühlen. Mitglied in der katholischen Kirche zu sein, ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Deshalb freue ich mich über jede und jeden, die sich bewusst dafür entscheiden oder bei Zweifeln mit uns ins Gespräch kommen. Und ich danke allen, die dabeibleiben, die Kirche gestalten und die Kirche verändern wollen.“

Mi, 14. Juli 2021

Themen: Kirchengemeinden
Abteilung: Kommunikation

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