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Loheide: Kirche soll ihr Potenzial wiederentdecken


Etwa 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft kamen zum Neujahrsempfang mit Bischof Franz-Josef Bode (Mitte).
(Bild: Bistum Osnabrück )
Der Chefredakteur der Katholischen Nachrichten Agentur (KNA), Bernward Loheide, hat die Kirche ermutigt, ihr „Riesenpotenzial“, Menschen Orientierung zu geben, wieder zu entdecken. Dafür müsste sie unter anderem noch stärker als bisher in den Sozialen Medien präsent sein, sagte er auf dem Neujahrsempfang des Bistums Osnabrück am heutigen Sonntag (8. Januar). Laut Medienforschern gebe es dort einen großen Bedarf an neuer Spiritualität und eine Sehnsucht nach Sinnstiftendem. Vieles, worum Influencer einen großen Hype machten, gehöre seit langem zur katholischen Tradition, etwa Zeiten des Fastens, der inneren Einkehr und Besinnung, zitierte Loheide den Berliner Kommunikationsexperten Sebastian Kemmler. Die Kommunikation der Kirche sei dagegen aber oft noch traditionell, sagte der Journalist vor etwa 150 Gästen aus Politik, Bildung, Wirtschaft du Kirche.

Die Medienarbeit der Bistümer habe eine Zukunft, wenn sie stark auf das Gemeinsame setze und die Menschen dort erreiche, wo sie sich aufhalten. „Also auch im Netz, das längst zum Alltag fast aller Menschen in fast allen Lebenslagen gehört.“


Bischof Franz Josef Bode Rechts) dankte dem Referenten beim Neujahrsempfang des Bistums Osnabrück, Bernward Loheide, Chefredakteur der Katholischen Nachrichtenagentur.
Der KNA-Chefredakteur verwies darauf, dass viele Menschen angesichts der andauernden Krisen in der Welt nachrichtenmüde geworden seien. „Sie schalten ab, um nicht zu verzweifeln.“ Für Medien komme es deshalb darauf an, nicht nur Probleme zu beschreiben, sondern in einem „Konstruktiven Journalismus“ mögliche Lösungen aufzuzeigen.

Bischof Franz-Josef Bode: Kirche darf sich nicht nur mit sich selbst beschäftigen

Im Rückblick auf das vergangene Jahr sprach Bischof Franz-Josef Bode beim Neujahrsempfang auch über die Ergebnisse der Studie der Universität zu sexualisierter Gewalt im Bistum. „Hier hat es viele Irritationen gegeben, für die ich Verantwortung trage“, so der Bischof. Er stelle sich dieser Verantwortung, auch um einen neuen Blick auf Kirche zu ermöglichen. Für sein Bistum wolle er, dass über die Maßnahmen gegen sexualisierte Gewalt und für die Rechte von Betroffenen hinaus sich eine neue Haltung in diesen Themen entwickele.

Das kirchliche Leben gehe zwar zurück, so Bischof Bode. „Es bleibt aber in der Gesellschaft die Erwartung nach einer echten Seelsorge, die Sehnsucht nach einem Beitrag zum Zusammenhalt.“ Diesen könne Kirche leisten, wenn sie sich nicht nur mit sich selbst beschäftige.

So, 08. Januar 2023

Themen: Bischof
Abteilung: Kommunikation

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