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Alle Stiftungsschulen in Bremen mit dem Gütesiegel "SAGE HALT - FINDE HALT" ausgezeichnet - Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt

Schulen der Schulstiftung im Bistum Osnabrück wollen ihre Schüler*innen präventiv stark machen, damit sie Halt sagen können, wenn sie sexualisierter Gewalt begegnen. Schulen der Schulstiftung wollen ihren Schüler*innen Halt zu geben, wenn diese sexualisierte Gehalt erfahren. Beides ist nötig, denn nach Angaben der unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs ist davon auszugehen, "etwa ein bis zwei Schüler*innen in jeder Schulklasse von sexueller Gewalt in der Familie und andernorts betroffen waren/sind." (https://beauftragte-missbrauch.de/fileadmin/Con-tent/pdf/Zahlen_und_Fakten/220810_UBSKM_Fact_Sheet_Zahlen_und_Fakten_zu_sexuellem_Kin-desmissbrauch_.pdf). Beiden Zielen dient das Gütesiegel "SAGE HALT FINDE HALT!". Die Kriterien des Gütesiegels bündeln die vielen Einzelmaßnahmen in den Schulen und schaffen Qualitätsstandards durch Verbindlichkeit.

Neun der 21 Schulen der Schulstiftung im Bistum Osnabrück haben das Zertifizierungsverfahren bereits erfolgreich durchlaufen. Dazu gehören alle fünf katholischen Schulen in Bremen. Am 23.09.2022 erhält die St.-Marien-Schule im Anschluss an den Erntedankgottesdienst Urkunde und Siegel aus den Händen des zuständigen Schulrates i. K., Axel Diekmann. Damit sind alle vier Stiftungsgrundschulen in Bremen wie auch Oberschule und Gymnasium mit dem Gütesiegel ausgezeichnet.

Auch die anderen zwölf Schulen der Schulstiftung Osnabrück entwickeln aktuell ihre Präventions- und Interventionskonzepte. Ziel ist eine Zertifizierung aller Schulen, damit dieses wichtige Thema stets im Fokus bleibt und Schüler*innen, die Opfer von Gewalt werden, umgehend vertrauensvoll und kompetent geholfen werden kann.

13 Kriterien müssen die Schulen erfüllen, um das Siegel zu erhalten. Alle Mitarbeiter*innen, Schüler*innen und auch die Eltern werden einbezogen. Externe Fachleute für Prävention und Inter-vention unterstützen durch Fortbildungen, Beratungsangebote und persönlichkeitsstärkende Programme. Ein Verhaltenskodex sowie Medienethik als verbindliches fächerübergreifendes Lernfeld sollen alle Beteiligten sensibilisieren und ermutigen, Grenzverletzungen zu erkennen und das Recht auf Achtung der persönlichen Grenzen für sich oder andere einzufordern.

Die Schulen der Schulstiftung im Bistum werden so zu "HALTE-Stellen" für die Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern. Eine solche HALTE-Stelle wird durch das Gütesiegel symbolisiert, ein Schild mit einem großen H, das deutlich sichtbar am Schulgebäude angebracht ist. Alle, die dieses Gebäude betreten, sollen wissen: Wer als Schüler*in Gewalt erfährt, soll HALT sagen können und kann in dieser Schule HALT in Form von vertraulichen Gesprächen und konkreten Hilfs- und Schutzangeboten finden.

Verliehen wird das Gütesiegel von einer Jury. Ihr gehören Frau Prof. Dr. Silja Vocks an, Professorin für Psychologie an der Universität Osnabrück, Frau Marie-Theres Kastner, Bundesvorsitzende der Katholischen Elternschaft Deutschlands, sowie Pater Klaus Mertes SJ an. Letzterer verfügt über viel Erfahrung mit der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im schulischen Kontext und begleitet die Aufarbeitung in der katholischen Kirche kritisch.

Di, 20. September 2022

Themen: Schule | Prävention
Abteilung: Schulen und Hochschulen

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